Der CAN-Systembus von Märklin und ESU
Mit der Einführung der neuen Generation der Digitalsteuerung (also zunächst CentralStation 1 und MobileStation 1, später der MobileStation/CentralStation 2) hat Märklin neben dem neuen Schienenprotokoll mfx auch einen neuen Systembus eingeführt. Der Systembus verbindet verschiedene stationäre Geräte wie die Zentrale, Booster, Handregler usw. miteinander. Er basiert nun auf dem aus der Automobil-Industrie kommenden CAN-Bus.
Da das System zunächst zusammen mit ESU entwickelt wurde, hat auch ESU in seiner ECoS diesen Systembus übernommen. In der Weiterentwicklung zur CentralStation 2 bei Märklin und zur ECoS bei ESU haben sich die Systeme aber auseinander entwickelt. Sie nutzen zwar beide noch das gleiche Verkabelungsschema und sind auch elektrisch kompatibel. Die verwendeten Protokolle, also die Sprache, auf dem Systembus unterscheidet sich jedoch. Die aktiven Komponenten sind daher in der Regel nicht kompatibel, die passiven Komponenten wie Kabel und Terminal aber schon.
Für den CAN-Sytembus wurde ein ausgeklügeltes System an Kabeln und Steckern entwickelt. Diese stellen sicher, dass nur eine "erlaubte" und damit betriebssichere Kabeltopologie entsteht. Für den Anwender ist dies im Grunde idiotensicher, weil man fast keine Fehler machen kann. Allerdings ist nicht sofort klar, warum es soviele verschiedene Stecker etc. gibt. Das System habe ich ausführlich in einem Artikel in der MIBA EXTRA 1/2016 - Modellbahn digital 16 beschrieben.
Auf der Seite hier finden Sie noch einige Zusatzinformationen. Außerdem sind für die Selbstbauer noch die Steckerbelegungen und die Verbindungspläne der Kabel aufgeführt.
Hinweise und Erfahrungen
- Schienensignal: In den Systembus-Kabeln werden neben den CAN-Bus-Signalen auch die Schienensignale verteilt. Diese werden von der Zentrale (Master) erzeugt und von den Boostern verstärkt ausgegeben. Der CAN-Bus ist relativ störfest und kommt auch mit langen Leitungen gut zurecht. Die Schienensignale leiden jedoch unter langen Leitungen. Es kommt dann zu Reflexionen, die das Schienensignal "verschleifen". Beim Selbstbau von Kabeln sollte man daher dort auf die Schienensignale verzichten, wo sie nicht gebraucht werden. Am ESU-Terminal kann man per Jumper die Schienensignale auch abklemmen.